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Wegweisende Fahrplanauskunft – digital, mobil und überall

Wer heute Fahrplaninformationen benötigt, z. B., wie er von A nach B kommt oder welcher Bus ihn zu einem bestimmten Ziel bringt, greift auf digitale Daten zu. Entweder am PC zu Hause oder mobil über die App auf dem Smartphone. Und an vielen Haltestellen gibt es mittlerweile digitale Anzeigetafeln, die meistens sogar Echtzeit-Informationen bieten. Das heißt, sie zeigen konkret an, in wie viel Minuten der Bus oder die Bahn eintrifft. Für all dies ist ein umfangreiches Datenmanagement beim AVV die Voraussetzung.

Fahrplandatenerfassung im großen Stil

Im gesamten Datenbestand der AVV Fahrplanauskunft sind weit über 7.000 Linien, sowie fast 100.000 Bahnhöfe und Haltestellen in NRW, Belgien und den Niederlanden enthalten. Für den passenden Fahrtvorschlag wird aus rund einer Millionen Fahrten gesucht.

Der Hauptteil der Abfragen bezieht sich allerdings auf das Gebiet des AVV mit rund 3.000 Haltestellen und Bahnhöfen und rund 300 Linien.

Der Datenbestand stammt in der Regel aus den Fahr- und Dienstplansystemen der Verkehrsunternehmen. Aus einem Datensatz werden dort die Aushänge an den Haltestellen, die Fahrplantabellen, die Exporte für die AVV-Auskunft erzeugt sowie die Einsätze für Personal und Fahrzeuge geplant. Beim AVV werden die Daten der AVV-Unternehmen, des ÖV-Datenverbund NRW sowie den Daten euregionaler Verkehrsunternehmen zusammengefasst.

Im Fahrplan-Datenpool ist alles drin

Die Datensätze mit diesen digitalisierten Soll-Fahrplandaten werden beim AVV mithilfe der speziellen Software IVU.pool in ein einheitliches System gebracht. Anschließend erfolgen eine manuelle Prüfung der Daten auf Fehler und Redundanzen sowie entsprechende Korrekturen.

Nach dieser akribischen Bearbeitung werden die Daten in einen Datenpool umgewandelt und über Nacht direkt in die Software der Fahrplanauskunft eingespeist. Mit dem Ergebnis, dass sich der Fahrgast dann, z. B. über die App naveo, bequem seine beste Verbindung zum Ziel anzeigen lassen kann.

Soll-Fahrplandaten versus ­
Ist-Fahrplandaten

Soll-Fahrplandaten

Die Soll-Fahrplandaten werden mehrmals pro Woche aktualisiert. Auch wenn der Fahrplan über eine ganze Fahrplanperiode gilt, gibt es häufiger kleinere Änderungen. Insbesondere bei den Fahrten, die überwiegend von Schüler:innen genutzt werden, sind häufiger Anpassungen erforderlich.

Im Schienenverkehr sind zudem die meisten geplanten Bauarbeiten mit Änderungen und Schienenersatzverkehr in den Datenbestand der Auskunft enthalten.

Ist-Fahrplandaten

Noch einen Schritt weiter gehen die Ist-Daten. Dabei handelt es sich um die aktuellsten Echtzeit-Daten, die auf den Bordrechner der Busse und Bahnen basieren. Zur Erfassung der Echtzeit-Daten werden laufend durch den Boardcomputer die GPS-Daten der Fahrzeuge und damit ihre aktuelle Position kontrolliert. So lässt sich feststellen, ob alles wie geplant läuft oder die Fahrt aktuell verspätet ist. Während bei Verspätung alles automatisch funktioniert, ist bei Ausfall einer Fahrt das händische Eingreifen der Leitstelle erforderlich.

Dynamische Fahrgastinformation mit Echtzeit-Daten

Voraussichtliche Verspätungen werden durch das Leitsystem der jeweiligen Verkehrsunternehmen an eine Echtzeit-Datendrehscheibe gesendet. Sie führt alle Echtzeit-Daten der Verkehrsunternehmen im Gebiet von go.Rheinland zusammen und vergleicht sie mit den Soll-Daten. Die Zahl der Minuten bis zum Eintreffen an der nächsten Haltestelle oder Verspätungen fließen unmittelbar in die digitale Auskunft ein.

Der Fahrgast erhält die Informationen dann über die App auf dem Smartphone oder an der Haltestelle angezeigt. Die App schlägt zudem gleich mögliche Alternativverbindungen für die geplante Fahrt vor.

Die Datendrehscheibe

Die Datendrehscheibe ermöglicht die unternehmensübergreifende Übermittlung von Echtzeit-Informationen an den Fahrgast. Hier docken sich nämlich alle Verkehrsunternehmen des go.Rheinland an. Somit liefert jeder seine Daten, erhält aber auch Informationen über die Ist-Zeiten der anderen Verkehrsunternehmen – natürlich auch die, die nicht im gleichen Verkehrsgebiet oder auch Verkehrsverbund ansässig sind. So erscheint beispielsweise die Fahrt der von der Rurtalbus durchgeführten Fahrt der Linie SB 20 auch auf dem Anzeiger im Aachener Bushof. Oder die Züge gemeinsam mit den Bussen auf dem Anzeiger am Bahnhof Herzogenrath. Zum anderen hilft die Datendrehscheibe dabei, die innerbetrieblichen Abläufe zu optimieren. Die ASEAG kann zum Beispiel Anschlüsse besser disponieren, wenn sie ganz genau weiß, wo sich bestimmte Züge, die auf dem Weg in das AVV-Gebiet sind, befinden. Künftig sollen so auch Daten über die prognostizierte Auslastung einer Fahrt ausgetauscht werden.

 

 

Thomas Reincke

Wenn 5 Minuten auf einmal 10 dauern...

„Es kann natürlich ganz schön ärgerlich sein, wenn eine Warte-Minute plötzlich aus 120 statt aus 60 Sekunden besteht. Das liegt daran, dass es sich bei der anzeigten Wartezeit immer nur um eine Prognose handelt, die aus der aktuellen Fahrzeit und der planmäßigen Restfahrzeit ermittelt wird. Die aktuelle Verkehrslage kann bisher noch nicht in die Echtzeitanalyse integriert werden.

Thomas Reincke, Elektronische Medien und Datenmanagement

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