»HOOPLA« – Grenzüberschreitende Mobilität in der Euregio Maas-Rhein
Am Montag, 18. Juni, informierten internationale Vertreter aus Politik und des ÖPNV am Dreiländereck über verschiedene Projekte im Rahmen des INTERREG-Projekts »M3 – Mobilität ohne Grenzen in der Euregio Maas-Rhein«. Künftig werden zusätzliche Schienen- und Busverbindungen sowie euregionale Tarife geschaffen, neue Technologien im Bereich Ticketing eingesetzt und die Fahrgäste besser informiert, um Bus und Bahn als klimafreundliche Verkehrsmittel zu stärken.
Ziel des M3-Projekts ist es, Grenzhindernisse abzubauen und die grenzüberschreitende Mobilität im Dreiländereck zu verbessern, um so das Zusammenwachsen der Regionen zu unterstützen.
www.mobility-euregio.com
Ein erster vollendeter Schritt in diese Richtung ist www.mobility-euregio.com, das euregionale Mobilitätsportal,
welches erstmals eine grenzüberschreitende elektronische
Fahrplanauskunft sowie ein umfangreiches Freizeitportal in vier
Sprachen bietet. Fahrgäste können Informationen zu Fahrplänen sowie
Tarifsystemen über Landesgrenzen hinaus abfragen und erhalten Tipps
zu beliebten Ausflugszielen in der Euregio Maas-Rhein. »Das
Euregionale Mobilitätsportal bietet Pendlern wie Freizeitreisenden
alles, was eine komfortable Reiseplanung benötigt – und zwar
benutzerfreundlich und hochaktuell«, zeigt sich Hans Joachim
Sistenich, Geschäftsführer des Aachener Verkehrsverbundes,
überzeugt von dem neuen Portal.
region3tarif
Ab Oktober 2011 wird sich für die Fahrgäste im grenzüberschreitenden Busverkehr zwischen Aachen und Belgien vieles vereinfachen. Der neue region3tarif umfasst grenzüberschreitende Einzel-, Tages- und Minigruppen-Tickets sowie Monatskarten (auch im Abonnement) mehrerer Preisstufen. AVV-Job-Ticket-Inhaber können eine Anschlusszeitkarte für den Geltungsbereich des region3tarifes erwerben. Hans Joachim Sistenich: »Besonders reizvoll für Monatskartenbesitzer sind Mitnahmemöglichkeiten in den Abendstunden und an Wochenenden. Denn die von den AVV-Monatskarten bekannte Regelung wird auch in den entsprechenden Regionen in Belgien gelten. Als zusätzliches Bonbon gilt die Monatskarte an Wochenenden auf allen TEC-Linien in der gesamten Wallonie.« »Mit der Realisierung wird ein großer Schritt auf dem Weg zu einem euregionalen Tarif gemacht. Gerade vor dem Hintergrund des weiteren Zusammenwachsens in der Euregio Maas-Rhein kommt dieser Entwicklung eine immer größere Bedeutung zu«, ergänzt Marc Langohr, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgiens.
Ticketing
Seit dem 7. Juli 2011 gilt auch in der Provincie Limburg im
Nahverkehr die OV-chipkaart. Die in den gesamten Niederlanden
nutzbare elektronische Chipkarte kann auch im ASEAG-Kunden-Center
in Aachen erworben werden. Vertreter der zuständigen Ministerien,
ÖV-Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen Nordrhein-Westfalens,
Belgiens und der Niederlande bereiten derzeit einen Pilotversuch
vor, in dessen Rahmen die Interoperabilität von niederländischen
und deutschen Chipkarten in Teilgebieten der Provinz Limburg und
des AVV getestet werden soll. Zur Weltgartenbauaustellung Floriade,
die im kommenden Jahr von April bis Oktober in Venlo stattfindet,
wird Besuchern aus Deutschland ein aus Eintrittskarte und
Fahrausweis bestehendes Kombi-Ticket angeboten. Einzelreisenden,
Familien und Kleingruppen können mit dem Kombi-Ticket den
Nahverkehr in ganz NRW sowie in großen Teilen der Provinz Limburg
sowie den Shuttlebusverkehr der Floriade in Venlo nutzen. Weitere
Informationen finden Sie auf der Internetseite www.mobility-euregio.com.
Das Gesamtvolumen des INTERREG-Projektes „M3 – Mobilität ohne Grenzen in der Euregio Maas-Rhein“ in Höhe von 3,2 Mio. Euro wird durch die Europäische Union mit 1,6 Mio. Euro und das Land Nordrhein-Westfalen mit rund 500.000 Euro gefördert. Partner dieses ehrgeizigen Projektes sind die Stadt Aachen, der Aachener Verkehrsverbund, die Provincie Limburg, das belgische Verkehrsunternehmen De Lijn sowie die Région Wallonie für die TEC („Transport en Commun“).
Die seit 2004 beim AVV angesiedelte »Euregionale Koordinierungsstelle für Bus und Bahn« arbeitet mit den euregionalen Partnern an einem Verkehrssystem ohne Barrieren für die Euregio Maas-Rhein. Sie übernimmt innerhalb der Euregio Maas-Rhein (EMR) Koordinierungsfunktionen für die Verkehrsunternehmen und die Aufgabenträger des ÖPNV.