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18.06.2024
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Erfolgreicher Start des Deutschlandtickets

Deutschlandticket bringt signifikante Veränderungen

Der Start des Deutschlandtickets im Jahr 2023 war ein Erfolg. Insgesamt wurden ca. 534.000 Deutschlandtickets, inklusive D-Jobtickets, D-Ticket-Schule und Semesterticket-Upgrades, verkauft. Dies generierte Einnahmen von etwa 26 Millionen Euro. Über 90 Prozent der Schüler im AVV wurden ab August 2023 auf das Deutschlandticket umgestellt. Zudem konnten über 160 Unternehmen als Neukunden für das Deutschland-Jobticket gewonnen werden.

„Das Deutschlandticket wird von den Menschen intensiv genutzt und stärkt somit den Nahverkehr, was einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Wir hoffen, dass sich alle Verantwortlichen auf eine dauerhafte und auskömmliche Finanzierung des Deutschlandtickets verständigen können. Nur so kann das Angebot im Sinne der Verkehrswende weiter ausgebaut werden“, appelliert AVV-Geschäftsführer Hans-Peter Geulen an die politisch Verantwortlichen.

AVV zieht gemischte Bilanz für 2023

Insgesamt zieht der Aachener Verkehrsverbund (AVV) eine gemischte Bilanz für das Jahr 2023. Besonders geprägt wurde das Geschäftsjahr von der Einführung des Deutschlandtickets, das für zahlreiche Veränderungen im Fahrgastverhalten und in den Einnahmenstrukturen sorgte.

Im Jahr 2023 erwirtschafteten die Verkehrsunternehmen im AVV insgesamt knapp 99,6 Millionen Euro, einschließlich der Einnahmen aus dem Deutschlandticket. Dies stellt eine Steigerung von rund 14 Millionen Euro bzw. 17 Prozent im Vergleich zu 2022 dar. Die Zahl der verkauften Tickets stieg um etwa 4,6 Prozent. Diese positive Entwicklung der Einnahmen ist jedoch maßgeblich auf den Dreimonatszeitraum des 9-Euro-Tickets im Jahr 2022 zurückzuführen, der die damaligen Einnahmen signifikant reduzierte. Ohne diesen Zeitraum hätte sich die Einnahmesituation 2023 negativ entwickelt. Trotz der Einführung des Deutschlandtickets, das sich als nicht kostendeckend erweist, konnte der Rettungsschirm die Mindereinnahmen bisher ausgleichen.

Dennoch liegen die Einnahmen des AVV weiterhin um ca. 4,5 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Betrachtet man den reinen AVV-Tarif verzeichneten die Verkehrsunternehmen einen Rückgang der Einnahmen um ca. 9,4 Prozent, da viele Kundengruppen (z.B. Jobticket-Nutzer, Schüler, Gelegenheitsfahrer) auf das Deutschlandticket umgestiegen sind. Hypothetisch hätten die Verkehrsunternehmen bei einer Fortschreibung der Verkaufszahlen des Vor-Corona-Niveaus Einnahmen in Höhe von 128,8 Millionen Euro erzielen müssen.

Entwicklungen im Bartarif

Die Einnahmen im Bartarif (Einzel- und Tagestickets) stiegen insgesamt um ca. 13 Prozent, bedingt durch den Einbruch der Einnahmen während des 9-Euro-Tickets im Jahr 2022. Bei einem Vergleich der Monate ohne 9-Euro-Ticket und nach Einführung des Deutschlandtickets zeigte sich jedoch ein Einnahmenrückgang von etwa 30 Prozent, da viele Gelegenheitsfahrer zum Deutschlandticket wechselten. Erfreulich ist die positive Entwicklung beim euregioticket, dessen Einnahmen um ca. 26 Prozent stiegen, sowie bei den 24-Stunden-Tickets, die eine Einnahmensteigerung von ca. 47 Prozent verzeichneten.

Trend zum mobilen Ticketing

Im Jahr 2023 wurden ca. 14 Prozent der Bartarif-Einnahmen über App-Verkäufe generiert, ein weiterer Anstieg im mobilen Ticketing. Der AVV setzt verstärkt auf Digitalisierung, um den öffentlichen Nahverkehr in der Region attraktiver und nutzerfreundlicher zu gestalten. Ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen ist die Weiterentwicklung der naveo-App, die künftig um eine Aboportal zur selbstständigen Verwaltung der Abos erweitert wird.

Ein weiterer bedeutender Bestandteil der Digitalisierung ist der innovative elektronische Tarif (eTarif) eezy. Dieses System ermöglicht es Fahrgästen, ihre Fahrten durch einfaches Check-In und Check-Out flexibel und kontaktlos mit dem Smartphone zu bezahlen. Abgerechnet werden die zurückgelegten Luftlininienkilometer. Dadurch wird der Ticketkauf erheblich vereinfacht und der Zugang zum öffentlichen Nahverkehr noch bequemer.

Im Jahr 2023 wurden rund 49.000 Fahrten mit dem elektronischen Tarif (eTarif) eezy im AVV zurückgelegt, was einer Verdreifachung der Fahrten entspricht. Dies ist unter anderem auf die erfolgte Integration von eezy in der naveo-App und eine erfolgreiche Dezemberaktion (Zwei fahren zum Preis für Einen) zurückzuführen.

Entwicklungen bei Zeit-Tickets

Die Einnahmen aus Monatskarten für Erwachsene blieben auf Vorjahresniveau, während die Mobil-Tickets (Sozial-Ticket) u.a. dank einer Erweiterung des Berechtigungskreises infolge der Wohngeldreform 2023 um ca. 37 Prozent zulegten. Bei den AVV-Monatstickets wurden als Folge der Einführung des Deutschlandtickets Einnahmenrückgänge von ca. 40 Prozent verzeichnet. Ohne Berücksichtigung des 9-Euro-Ticket-Zeitraums lagen die Rückgänge sogar bei ca. 90 Prozent. Bei den Monatskarten für Auszubildende gab es aufgrund der Einführung des Deutschlandtickets einen Rückgang von ca. 45 Prozent. Die Einnahmen aus Abonnements, inklusive Schüler- und Semestertickets, sanken um ca. 17 Prozent, ein Trend, der sich mit dem Wechsel der Hochschulen ins Deutschlandsemesterticket fortsetzen wird. Im Jahresdurchschnitt zählte der AVV mit der Einführung des Deutschlandtickets ab Mai etwa 164.000 Abonnenten, was einer Steigerung von 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Die Einnahmen aus Job-Tickets stiegen inklusive der Deutschland-Jobtickets um über 31 Prozent, dank der Akquise von über 160 neuen Unternehmen als Kunden. Bei den AVV-Jobtickets verzeichnete man einen Einnahmenzuwachs von ca. 8,2 Prozent, während die Stückzahlen um ca. 16 Prozent zurückgingen, da etwa 36 Arbeitgeber auf das Deutschland-Jobticket umstellten.

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