22.10.2012

Zahlreiche Vorteile für Kunden durch bundesweit ersten im Wettbewerb vergebenen Vertriebsvertrag

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Am 22.10. wurde in Köln der Vertriebsvertrag zwischen den Zweckverbänden und DB Vertrieb unterzeichnet, um so eine weitere Zersplitterung der Vertriebslandschaft zu verhindern. Den Fahrgästen stehen 61 Verkaufsstellen und bis zu 350 Automaten zur Verfügung. Der Vertrag sieht hohe Qualitätskriterien vor, die regelmäßig überprüft werden.

Die beiden Zweckverbände Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) und Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) haben neue Wege beschritten. Erstmals in Deutschland wurden die Vertriebsleistungen getrennt von den eigentlichen Betriebsleistungen im Schienenpersonennahverkehr in einem wettbewerblichen Verfahren an einen Auftragnehmer vergeben: die DB Vertrieb GmbH. Den entsprechenden Vertrag haben heute in Köln Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag, Geschäftsführer des NVR und des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg,  Dr. Thomas Geyer, Verbandsdirektor des SPNV-Nord, und Birgit Bohle, Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Vertrieb GmbH, unterzeichnet.

Der Vertrag bietet für die Kunden zahlreiche Vorteile. Zum einen wird die weitere Zersplitterung der Vertriebslandschaft verhindert, zum anderen werden der personenbediente Verkauf ausgeweitet und hohe Qualitätsstandards definiert. Die Vertragslaufzeit beträgt zehn Jahre und startet mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013. Der Vertrag sichert für die Nahverkehrskunden im NVR und beim SPNV Nord einen personenbedienten Fahrkartenverkauf an 61 Standorten mittelfristig ab. Darunter sind zwölf neue Standorte. »Ziel des Verfahrens war einerseits den Bestand der Verkaufsstellen mittelfristig zu garantieren und andererseits eine weitere Zersplitterung der Vertriebslandschaft zu verhindern. Mit der Beauftragung von DB Vertrieb können wir in den nächsten Jahren einheitliche Schnittstellen im Vertrieb für unsere SPNV-Kunden sicherstellen und den Fahrgästen eine unübersichtliche Automatenlandschaft an den Bahnhöfen ersparen«, hebt Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag hervor. Die Verkaufsstellen werden durch 330 Fahrkartenautomaten (in einer Erweiterungsstufe bis zu 350 Geräte) der neuesten Generation ergänzt, an denen die Kunden sowohl Verbund- und Nahverkehrstickets, aber auch Fernverkehrsfahrkarten erwerben können.

»Auch in den ländlichen Bereichen der Eifel- und Ahrstrecke ist der Vertrieb durch die Vertragsunterzeichnung dauerhaft sichergestellt. Das gilt auch für den personalbedienten Vertrieb, bei dem in den nächsten Jahren auch neue Vertriebsformen getestet werden sollen. Der Ablauf des Verfahrens, mit dem beide Aufgabenträger Neuland betreten haben, hat deutlich gezeigt, dass Wettbewerb auch im SPNV-Vertrieb möglich ist«, betont Dr. Thomas Geyer.

»DB Vertrieb ist es gelungen, sich gegen eine Vielzahl von Wettbewerbern im ersten europaweit ausgeschriebenen Verfahren dieser Art durchzusetzen. Dies unterstreicht unsere Leistungsfähigkeit. Jetzt wollen wir nach den Aufgabenträgern auch die Kunden mit einer hohen Qualität überzeugen«, sagt Birgit Bohle.

Der Kunde profitiert von einem Katalog an Qualitätskriterien, die kontinuierlich gemessen werden. Dabei wird beispielsweise durch Testkundenuntersuchungen die Verkaufsqualität und die Beratungskompetenz der Reiseberater bewertet. Zu den bewerteten Kriterien zählen auch technische Funktionen wie etwa die Qualität der Tarifdaten im Hintergrund oder die telefonische Erreichbarkeit des Abocenters.

DB Vertrieb ist die Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, die bereits heute für viele Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland und Europa Vertriebsleistungen erbringt. Diese umfassen zum Beispiel Reisezentren, Agenturen, Automaten, Abocenter, Callcenter, den Vertrieb über das Internet und mobile Vertriebsformen wie das Handy-Ticket oder das innovative eTicketingverfahren Touch&Travel. Mit dem Vertrag wird DB Vertrieb als zentraler Vertriebsdienstleister für die im Vergaberaum tätigen Eisenbahnverkehrsunternehmen beauftragt. Der Vertrag umfasst die Erbringung der Vertriebsleistungen im gesamten NVR-Gebiet (mit Ausnahme von Mittelrheinbahn und Rurtalbahn) und auf ausgewählten Stationen im nördlichen Rheinland-Pfalz (vor allem auf den Strecken Gerolstein-Trier und Remagen-Ahrbrück). Der Ticketverkauf wird im Namen und auf Rechnung der Eisenbahnverkehrsunternehmen erfolgen, die im Vergaberaum Betriebsleistungen im SPNV erbringen.