01.06.2016

Verkehrsverträge für Betrieb von euregiobahn und Nordast der Rurtalbahn unterzeichnet

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Vertragsunterzeichnung in Düren
Gute Laune bei der Vertragsunterzeichnung im Dürener Leopold-Hoesch-Museum.

Die Verantwortlichen des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR), der Rurtalbahn GmbH und der DB Regio NRW haben im Dürener Leopold-Hoesch-Museum die Verkehrsverträge für den künftigen Betrieb der RB 20 und RB 21 Nord unterzeichnet.

Sie besiegelten damit die Entscheidung der NVR-Verbandsversammlung aus dem vergangenen Herbst. Damit erbringen die beiden Unternehmen auch über Dezember 2016 hinaus die Betriebsleistungen auf den beiden Strecken. So ist die DB Regio NRW auch in den nächsten Jahren für den Betrieb der RB 20 („euregiobahn“) verantwortlich. Die RB 21 Nord (Nordast der Rurtalbahn) wird zwischen Düren und Linnich auch weiterhin durch die Rurtalbahn GmbH bedient.

„Angesichts der wachsenden Herausforderung an uns, eine hohe Qualität bei immer noch zu geringer Mittelausstattung zu realisieren, trägt die heutige Vertragsunterzeichnung dazu bei, den Nahverkehr in unserer Region zu sichern. Durch die Vergabe an die Rurtalbahn und die DB Regio NRW gehe ich davon aus, dass wir unseren Fahrgästen ein attraktives Leistungsangebot bei weiter steigender Qualität anbieten können“, so NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek. Dies sei nicht selbstverständlich, so Sedlaczek weiter, weil die Mittelausstattung des NVR weiterhin nicht ausreichend sei. „Das Land NRW muss in der Diskussion um die Verteilung der Bundesmittel den so genannten ‚Kieler Schlüssel‘ durchsetzen, der dem NRW-Nahverkehr einen höheren Anteil an den Bundesmitteln garantiert. Von diesem erhöhten Anteil muss dann in erster Linie das Rheinland profitieren, um die bisher bestehende finanzielle Benachteiligung auszugleichen und unseren Fahrgästen ein angemessenes und dem Bedarf entsprechendes Leistungsangebot präsentieren zu können“, so Sedlaczek.

„Ich freue mich über die Vergabe der Leistungen an die DB Regio NRW und die Rurtalbahn GmbH. Das ist insbesondere für den Aachen/Dürener Raum eine gute Nachricht. Damit stärken wir die Attraktivität des Nahverkehrs und machen hoffentlich vielen Kunden den Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel schmackhaft. Ich bin mir sicher, dass es zu Fahrgastzuwächsen auf der Schiene kommen wird“, sagte Marcel Philipp, Oberbürgermeister der Stadt Aachen und zugleich stellvertretender NVR-Verbandsvorsteher.

Täglich pendeln fast 16.000 Fahrgäste mit der RB 20

Die DB Regio NRW setzte sich mit dem wirtschaftlich günstigsten Angebot in dem europaweiten Wettbewerbsverfahren um die euregiobahn durch. Vorgesehen ist eine Vertragslaufzeit von vier Jahren, also von Dezember 2016 bis Dezember 2020 unter Berücksichtigung einer einjährigen Verlängerungs- bzw. Abbestelloption. Das ausgeschriebene Leistungsvolumen liegt bei rund 1,5 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Grund für die vergleichsweise kurze Vertragslaufzeit ist die geplante Elektrifizierung der euregiobahn. Aus diesem Grund wurde in der Ausschreibung auch der Einsatz von Gebrauchtfahrzeugen zugelassen. DB Regio NRW setzt auf der Linie weiterhin das bewährte Fahrzeugmaterial vom Typ Talent ein. Die spurtstarken Züge verfügen über Klimaanlagen,  Einstiegshilfen für Rollstuhlfahrer  und moderne Fahrgastinformationssysteme. Die Bauweise der Fahrzeuge ermöglicht zudem den Ein- und Ausstieg auf gleicher Höhe an allen modernisierten Bahnsteigen. Die euregiobahn fährt von Aachen bis nach Düren bzw. Stolberg-Altstadt und in der anderen Richtung von Aachen über Herzogenrath und Alsdorf über die sogenannte Ringbahn bis nach Stolberg Hbf. Mit der Linie sind aktuell werktäglich rund 15.600 Fahrgäste unterwegs. Der Verkehr nach Heerlen wird seit Dezember 2015 durch einen Pendelverkehr zwischen Heerlen und Herzogenrath sichergestellt, bis voraussichtlich im März 2018 der neue Maastricht-Aachen-Express seinen Betrieb aufnimmt.

„Die euregiobahn hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Erfolgsmodell entwickelt“, betonte Dirk Schnurbus, Leiter des Verkehrsbetriebs Express-Netz von DB Regio NRW. Dies zeige sich im kontinuierlichen Wachstum des Streckennetzes sowie in stetig steigenden Fahrgastzahlen. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Rurtalbahn und dem NVR auch in den kommenden Jahren einen großen Beitrag zur Attraktivität des Nahverkehrs im Dreiländer-Eck zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden zu leisten“.

Rurtalbahn setzt Neufahrzeuge auf der RB 21 Nord ein

Die Rurtalbahn wird den Personenverkehr auf der Schienenstrecke zwischen Düren und Linnich auch über 2016 hinaus organisieren. In der europaweiten Ausschreibung konnte sich die Rurtalbahn am Ende durchsetzen. Ab Juli 2017 werden auf dem Nordast neben den bislang bekannten Zügen auch Neufahrzeuge des Typs Lint 54 der Firma Alstom eingesetzt. Sie bieten den Komfort, den die Regio Shuttles seit 2011 auf dem Südast zwischen Düren und Heimbach bieten. Ab Ende 2017 wird es zudem hinter dem Haltepunkt Jülich-Nord den Haltepunkt „An den Aspen“ geben. Er dient unter anderem der Anbindung des neuen Schulzentrums.

Landrat Wolfgang Spelthahn, Aufsichtsratsvorsitzender der Rurtalbahn: „Ich freue mich sehr, dass sich die Rurtalbahn im internationalen Wettbewerb erfolgreich behauptet hat und ihre Erfolgsgeschichte fortschreiben kann. Mit den neuen Fahrzeugen und dem zusätzlichen Haltepunkt wird unser umweltfreundliches, sicheres und zuverlässiges Angebot nochmals attraktiver."