30.06.2005

Thalys und AVV starten einzigartiges Kombi-Ticket

Achtung: Nachricht stammt aus dem Archiv

Die am 25. Juni vereinbarte strategische Kooperation des AVV in Zusammenarbeit mit der StädteRegion Aachen sowie der Parkstad Limburg mit Thalys Internatioal stellt einen Brückenschlag im grenzüberschreitenden Verkehr dar.

Brückenschlag im grenzüberschreitenden Verkehr

Unter dem Motto »Starke Partner - gemeinsam in die Zukunft« besiegelten im festlichen Ballsaal des Alten Kurhauses in Aachen die Repräsentanten der StädteRegion Aachen, der Parkstad Limburg, von Thalys International und des Aachener Verkehrsverbundes (AVV) eine umfassende, in dieser Form bislang einzigartige Kooperation zwischen dem Betreiber eines grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeitszuges, einem regionalen Verkehrsverbund und zwei Regionen.

Erklärte Ziele der Partner sind

  • die bessere Vernetzung des regionalen Potenzials in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport mit dem transeuropäischen Hochgeschwindigkeitsschienenverkehr (HST),
  • der weitere Ausbau der grenzüberschreitenden Bus- und Bahnverbindungen in der Euregio Maas-Rhein zur Verknüpfung mit dem HST-Halt in Aachen und dadurch eine weitere spürbare Steigerung des öffentlichen Verkehrsanteils am Modal Split,
  • die gemeinsame Vermarktung des neuen AVV/Thalys-Kombi-Tickets, durch das der (eu-)regionale ÖV auf Straße und Schiene erstmals auch tariflich mit dem HST vernetzt wird.

Das neue Ticket als erster Meilenstein der Kooperation sorgt künftig für eine bequeme Anbindung aus der Region Aachen nach Lüttich, Brüssel und Paris. Denn in jedem Thalys-Fahrschein ab bzw. bis Aachen zu bzw. von den genannten Zielen ist ab sofort die An- und Abreise zum bzw. vom Aachener Hauptbahnhof mit Bus & Bahn im Aachener Verkehrsverbund, inklusive der grenzüberschreitenden AVV-Buslinien nach Sittard (SB 3), Heerlen (44), Kerkrade (34) und Vaals (25, 33) in den Niederlanden, Kelmis (24) und Eupen (14) in Belgien sowie der euregiobahn (RB 20) nach Landgraaf und Heerlen (NL), automatisch und kostenlos enthalten.

Dr. Jürgen Linden, Oberbürgermeister der Stadt Aachen, begrüßte die Initiative als wichtiges Ereignis für die Stadt Aachen: »Die Geschichte Aachens ist eng mit der Geschichte Europas verbunden. Europa hatte in und für Aachen immer eine besondere Bedeutung. Es freut mich daher ganz besonders, dass diese Beziehung durch die gemeinsame Initiative weiter gefestigt und für die Zukunft gestärkt wird. Zu den Weltreiterspielen im kommenden Jahr werden viele unserer Gäste mit dem Thalys anreisen, durch den neuen Hauptbahnhof und über den umgebauten Vorplatz in die Stadt strömen und sich nebenbei keine Gedanken um Tickets & Tarife für die Fahrt zum Reitstadion oder Hotel machen müssen. Dies ist ein weiterer Impulsgeber nicht nur für die Entwicklung der Stadt, sondern der ganzen Region.«

Unterstützt wurde diese Aussage durch Herrn Carl Meulenbergh, Landrat des Kreises Aachen: »Bereits heute ist die hochwertige Anbindung des Kreises Aachen an den HST ein wichtiger Standortfaktor. Für die Zukunft der »StädteRegion Aachen«, die wir gemeinsam mit der Stadt Aachen bis 2009 vollständig geschaffen haben werden, wird diese eine unverzichtbare Voraussetzung auch für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sein. Mit der heutigen Kooperation wird somit auch aktive Wirtschaftsförderung und Arbeitsplatzsicherung erreicht«.

Toine Gresel, Vorsitzender Regio Parkstad Limburg, verwies auf die Bedeutung der Zusammenarbeit angesichts der aktuellen Lage: »Europa beginnt bei jedem Bürger vor der Haustüre. Nach den gescheiterten Referenden ist es daher von essenzieller Bedeutung für die Zukunft, den Menschen die Vorzüge Europas auch dort zu vermitteln - durch den Start unserer Kooperation am heutigen Tage gelingt uns das auf vorzügliche Weise«. Gresel stellte auch die Bedeutung für die Parkstad Limburg heraus: »Unser HST-Bahnhof ist Aachen. Alles, was dazu beiträgt, diesen Knotenpunkt und unsere Anbindung daran aufzuwerten, ist für die Parkstad Limburg von größtem Interesse«.

Jean-Michel Dancoisne, Geschäftsführer von Thalys International, betonte ebenfalls vor allem auch die europäische Dimension der getroffenen Vereinbarungen: »Die Zusammenarbeit liefert einen wichtigen Beitrag für das Zusammenwachsen der Regionen Europas. Im wahrsten Sinne des Wortes geht es um Verbundenheit, darum, Europa Region für Region zu vernetzen und somit konkret erlebbar zu machen«. Pro Jahr steigen in Aachen 120.000 Thalys-Reisende ein oder aus. Das sind 15 Prozent des gesamten Fahrgastvolumens auf der deutschen Strecke von Paris über Brüssel und Lüttich nach Aachen und Köln. Tendenz steigend: Allein in den ersten 5 Monaten des laufenden Jahres konnte Thalys seine Fahrgastzahlen für den Haltepunkt Aachen um weitere 10 Prozent steigern. Das macht die Region für Dancoisne zu einer geeigneten Modellregion zur Durchführung dieses Vorzeigeprojekts: »Die StädteRegion Aachen hat noch viel Potenzial. Als bedeutendes Drehkreuz in der Euregio Maas-Rhein ist sie eine wichtige Station im Netz des Thalys. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern«.

Für Hans Joachim Sistenich, Geschäftsführer der Aachener Verkehrsverbund GmbH, ist mit dem gemeinsamen Ticket ein großer Wurf gelungen: »Das neue Ticket macht es dem Kunden noch leichter, umzusteigen. Durch die jetzt auch tarifliche Vernetzung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs mit Bus und Bahn im AVV und benachbarten Regionen können die Fahrgäste ab sofort praktisch von ihrer Haustüre bis nach Paris mit einem Ticket fahren. Aber auch für die vielen ausländischen Besucher wird die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel deutlich vereinfacht«. Weitere grenzüberschreitende Projekte sollen folgen: »Für uns ist die besiegelte Kooperation ein wichtiger Baustein in der Entwicklung der grenzüberschreitenden Verkehre in der Euregio Maas-Rhein. Unser Ziel ist, durch ein grenzenloses ÖV-System ohne Barrieren und Zugangshindernisse zu einer europäischen Modellregion für den Öffentlichen Verkehr zu werden. Wir werden mit großem Einsatz daran arbeiten, dieses Ziel durch weitere Projekte mit unseren Partnern Schritt für Schritt umzusetzen«.

Abschließend äußerte sich Jürgen Drewes, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen: »Gerade in Technologieregionen wie unserer ist es für die Unternehmen von größter Bedeutung, schnell, bequem und hochwertig an die internationalen Verkehrsnetze angebunden zu sein. Gemeinsam mit unseren Kollegen der Kammer in Maastricht setzen wir uns daher auch für den Ausbau des HST und der regionalen grenzüberschreitenden Schienenverkehre ein. Der heutige Tag ist deshalb auch für uns ein Anlass zum Feiern und Ansporn, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen«.

Mehr über Thalys unter www.thalys.com.