Lediglich die vom Unwetter „Bernd“ betroffenen Bahnhöfe bildeten eine Ausnahme. Herausgekommen ist der neue Stationsbericht für das Jahr 2021, bei dem zum neunten Mal in Folge Merkmale wie die Sauberkeit, der Zustand von Sitzgelegenheiten, Abfallbehältern und Vitrinen oder das Vorhandensein eines Wetterschutzes untersucht und bewertet wurden. Von den 201 Stationen im NVR-Gebiet wurden im vergangenen Jahr insgesamt 199 von den NVR-Profitestern in Augenschein genommen und bewertet. Lediglich die Stationen Swisttal-Odendorf und Euskirchen-Kuchenheim (beide S 23) wurden aufgrund der Flutauswirkungen nicht erfasst. Bei der Untersuchung werden die Stationen in drei Kategorien eingeteilt: mindestens akzeptabel (grün), noch akzeptabel (gelb) und nicht akzeptabel (rot).
Beim Gesamtergebnis gab es eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr: In der besten Kategorie (akzeptabel) landeten 2021 insgesamt 149 Stationen, dies entspricht einem Anteil von 75 Prozent. 2020 waren im grünen Bereich lediglich 126 Stationen (63 Prozent). Auf dem Gebiet des NVR sind neben der DB Station&Service AG noch die Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) und die Rurtalbahn GmbH (RTB) für den Betrieb der Stationen verantwortlich.
Nicht mehr akzeptable Mängel an acht Stationen
Die Anzahl der Bahnhöfe und Haltestellen mit nicht mehr akzeptablen Mängeln ist gesunken und befindet sich nun wieder auf dem Stand von 2019: Sie sank von zehn Prozent (21 Stationen) in 2020 auf vier Prozent (acht Stationen) in 2021. Die Anzahl der als noch akzeptabel eingestuften Stationen ist ebenfalls gesunken, von 27 Prozent (53 Stationen) in 2020 auf 21 Prozent (42 Stationen) in 2021. Der größte Handlungsbedarf besteht an den Stationen Köln-Müngersdorf Technologiepark (79,28 Prozent) und Wegberg (80,24 Prozent). Den dritt- und viertletzten Platz belegen die beide von der RB 38 im Rhein-Erft-Kreis angefahrenen Stationen Quadrath-Ichendorf (80,39 Prozent) und Bergheim (Erft) (80,86 Prozent).
Zu negativen Auswirkungen bei der Bewertung hat wie im vergangenen Jahr vor allem das Thema Sauberkeit geführt. Auch wenn sich der Durchschnittswert bei den Graffiti im Zugangsbereich am deutlichsten verbessert hat (+13,7 Prozent) liegt der Wert immer noch bei lediglich 82,3 Prozent. Zuständig für die Beseitigung der Graffiti ist nicht in jedem Fall der Stationsbetreiber, da die betroffenen Zugangsbereiche oftmals im kommunalen Besitz liegen. In einigen Fällen finden sich die Verunreinigungen mit Graffiti auch an Fassaden, die sich in privatem Besitz befinden. In den letzten Jahren ist es zu einer erheblichen Zunahme von Graffiti an Stationen gekommen. Die Beseitigung dieser verursacht hohe Kosten. Um den Verunreinigungen durch Graffiti entgegenzuwirken, haben sich Kunst-Graffiti als wirksames Mittel bewährt. So wurden beispielsweise im Herbst 2021 am Haltepunkt Duckterath in Bergisch Gladbach-Gronau die Treppenaufgänge neugestaltet.