10.06.2009

Offizielle Eröffnung der neuen euregiobahn-Strecke nach Langerwehe

Achtung: Nachricht stammt aus dem Archiv

Am Mittwoch, den 10. Juni, wurde der neue Streckenabschnitt der euregiobahn von Weisweiler nach Langerwehe sowie der neue Verknüpfungspunkt im Beisein zahlreicher Prominenz offiziell eröffnet. Ab Sonntag rollen die Züge der euregiobahn dann planmäßig über die neue Strecke. Dies wird am Sonntag ab 10:30 Uhr mit einem Bahnhofsfest in Langerwehe gefeiert.

Erstmals seit über 40 Jahren wird in Nordrhein-Westfalen wieder eine neue Regionalbahnstrecke eröffnet. In Anwesenheit von Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper rollte heute der erste Zug über die 2,5 km lange Verbindung von Eschweiler-Weisweiler nach Langerwehe. Befahren wird sie von spurtstarken und komfortablen Dieseltriebwagen im Halbstundentakt. Rund 16 Mio Euro kostete die Neubaustrecke, die einen zentralen Baustein des Konzepts euregiobahn in der Region Aachen bildet.

Die neue Bahntrasse zweigt östlich der Station Weisweiler vom Gleisanschluss des Kraftwerks Weisweiler ab, steigt leicht an und überquert dann mittels einer Betonbrücke die Bundesstraße 264. Die Trasse strebt nun – weiterhin leicht ansteigend – Langerwehe zu. Die Bergkuppe im Bereich der Straßeneinmündung Ulhaus / Leo-Höxter-Straße wird in einem 300 m langen Tunnel unterfahren, bevor das Gleis in den Bahnhof Langerwehe einmündet. Hier hat die euregiobahn einen eigenen neuen Bahnsteig erhalten. Die Züge können dabei ohne Berührung der Hauptstrecke ein- und ausfahren.

Vier Minuten benötigen die Züge für die Strecke, in unschlagbaren elf Minuten erreichen die Züge vom Stadtzentrum Eschweiler (Talbahnhof) aus den neuen Endpunkt. Alle 30 Minuten rollen die Züge montags bis freitags bis gegen 20 Uhr über die Neubaustrecke, abends, ab Samstagnachmittag und sonntags ganztägig wird ein Stundentakt angeboten.

Finanziert wurde der Bau durch Bund und Land. Durch den Nahverkehr Rheinland NVR wird der laufende Betrieb mit den Regionalisierungsmitteln des Bundes bestritten. Die Strecke ist eingebunden in den Aachener Verkehrsverbund AVV, der auch für eine enge Abstimmung zwischen den Zubringerbuslinien und dem Zug sorgt.

Bauherr der Strecke und Betreiber der Infrastruktur ist das in Stolberg ansässige Unternehmen EVS Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS), das im Jahr 2000 ein rund 69 km langes Netz an Nebenstrecken in der Aachener Region von der Deutschen Bahn übernahm. Die Verkehrsdurchführung erfolgt durch die DB Regio NRW GmbH, die mit eigenem Personal und neuen Talent-Fahrzeugen für einen zuverlässigen Betrieb sorgt.

In Langerwehe entstand ein völlig neuer Verknüpfungspunkt für Bus und Bahn. Aus den Zügen der euregiobahn können die Fahrgäste in wenigen Schritten in weiterführende Buslinien umsteigen. Das neu geordnete Busangebot in Langerwehe umfasst nun die verlängerte Linie 296, die von Düren über Langerwehe nach Inden führt. Die bisher zwischen Langerwehe, Weisweiler und Eschweiler verkehrende Buslinie 96 wird zwischen Weisweiler und Langerwehe auf den Schülerverkehr reduziert.

Die Strecke nach Langerwehe ist nach der Reaktivierung der Abschnitte nach Stolberg-Altstadt (2001), Eschweiler-Weisweiler und Merkstein (2004) sowie Alsdorf (2005) die fünfte Erweiterung des euregiobahn-Streckennetzes – ein in dieser Dimension einmaliges Projekt in Deutschland. Wie richtig das Konzept euregiobahn ist, zeigen die eindrucksvollen Fahrgastzahlen. Täglich sind mehr als 9000 zufriedene Kunden auf dem Netz unterwegs.

Und die nächsten Netzerweiterungen und Angebotsverbesserungen befinden sich schon im Blickfeld.

Ab Dezember 2009 wird jeder zweite Zug (abends und ab Samstagnachmittag jeder) über die vorhandene DB-Hauptstrecke bis zum Dürener Bahnhof fahren. Dort bestehen zahlreiche Anschlüsse zum Kölner S-Bahnnetz, in Richtung Linnich und in den Nationalpark Eifel (Heimbach). Bereits im kommenden Jahr wird es den Ringschluss Alsdorf – Stolberg geben und die Züge der euregiobahn nach Düren verkehren an Wochenenden weiter nach Heimbach. 2012 soll Heinsberg wieder einen Bahnanschluss erhalten und für 2016 ist werktags die Durchbindung der Züge bis Linnich geplant. Nicht zu vergessen sind die geplanten hochklassigen Verbindungen in die Niederlande und Belgien.

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