08.12.2009

Nächster Halt: Düren - die euregiobahn kommt nach Düren

Achtung: Nachricht stammt aus dem Archiv

Die euregiobahn hat ihr nächstes Etappenziel erreicht: Ab dem 13. Dezember wird die euregiobahn über Langerwehe hinaus bis nach Düren fahren. Die von Heerlen kommenden Fahrten werden dann über Langerwehe hinaus bis Düren verlängert, so dass die euregiobahn dann stündlich bis Düren fährt.

Im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik und der Projektbeteiligten wurde die neue Verbindung am Dienstag, den 8. Dezember, im Rahmen einer Sonderfahrt von Düren nach Langerwehe und einem anschließenden Festakt am Indemann offiziell eröffnet.

Ab Sonntag, den 13. Dezember verkehren die Talenttriebwagen dann fahrplanmäßig nach Düren. Die Stadt Düren erhält dann durch die euregiobahn eine direkte Verbindung im Stundentakt mit Langerwehe, Eschweiler, Stolberg, Aachen, Herzogenrath und Heerlen (NL). Montags bis freitags erfolgt die Bedienung zwischen 5:47 und 22:47 Uhr, samstags beginnt der Betrieb um 6:47 Uhr, an Sonn- und Feiertagen um 7:47 Uhr.

Verknüpfung mit Kölner S-Bahn-Netz

In Düren bestehen Umsteigemöglichkeiten von der euregiobahn entweder auf die RE-Züge oder die S-Bahn von/nach Köln. Im Bahnhof Düren wird die euregiobahn mit der Rurtalbahn und dem regionalen Busnetz verknüpft. Zahlreiche P+R-Plätze entlang der Strecke ermöglichen einen bequemen Umstieg vom Auto auf die Schiene. Sieben Minuten benötigen die Züge für die Strecke zwischen Langerwehe und Düren, in nur 19 Minuten erreichen die Züge vom Stadtzentrum Eschweiler (Talbahnhof) aus den neuen Endpunkt Düren.

Bestellt und finanziert wird der laufende Betrieb durch den Nahverkehr Rheinland (NVR). Die Strecke ist eingebunden in den AVV, der für eine enge Abstimmung zwischen den Verkehrsträgern sorgt. So sind an den Bahnhöfen Umsteigemöglichkeiten in Orts-, Stadt- und Regionalbuslinien möglich.

Karsten Möring, Vorsitzender der Verbandsversammlung NVR, begrüßt die Entwicklung. »Mit einer Netzlänge von 67,9 km und 26 Bahnhöfen übernimmt die euregiobahn eine wichtige Erschließungsfunktion in der Region. Insgesamt wohnen rund 200.000 Einwohner im näheren Einzugsbereich der euregiobahn. Allein die euregiobahn befördert davon täglich fast 10.000 Fahrgäste. Mit der betrieblichen Durchbindung nach Düren werden die Fahrgastzahlen weiter steigen.«

Sechster Teilabschnitt - Entwicklung geht weiter

Die Strecke nach Düren ist nach der Reaktivierung der Abschnitte nach Stolberg-Altstadt (2001), Eschweiler-Weisweiler und Merkstein (2004), Alsdorf (2005) und Langerwehe (2009) die sechste Erweiterung des euregiobahn-Streckennetzes - ein in dieser Dimension einmaliges Projekt in Deutschland.

Und die nächsten Netzerweiterungen und Angebotsverbesserungen befinden sich schon im Blickfeld, wie Hans Joachim Sistenich, Geschäftsführer Nahverkehr Rheinland GmbH und Aachener Verkehrsverbund GmbH ausführt: »Bereits in 2010/11 wird der Ringbahnschluss von Alsdorf über Begau nach Stolberg erfolgen. 2012 soll Heinsberg wieder einen Bahnanschluss erhalten, und für 2016 ist werktags die Durchbindung der Züge bis Linnich geplant. Nicht zu vergessen sind die geplanten hochklassigen Verbindungen in die Niederlande und Belgien.«

Innovatives Flügelzugkonzept

Das Betriebssystem der euregiobahn basiert auf einem Flügelzugkonzept. Zwischen Heerlen und Düren verkehren die Züge stündlich. In Stolberg Hauptbahnhof werden die beiden Zugteile getrennt - ein Triebwagen fährt weiter nach Stolberg-Altstadt, der andere über Langerwehe nach Düren. Auf der Rückfahrt werden sie entsprechend in Stolberg Hauptbahnhof vereint. Um eine halbe Stunde versetzt verkehrt ebenfalls stündlich ein Zug zwischen Alsdorf, Herzogenrath, Aachen und Stolberg-Altstadt/Langerwehe. Zwischen Herzogenrath und Langerwehe/Stolberg-Altstadt wird durch die Flügelung ein Halbstundentakt angeboten, ein Angebot, das dem einer S-Bahn nahe kommt.

Auch die spurtstarken und komfortablen Dieseltriebwagen stehen klassischen S-Bahn-Triebwagen in nichts nach. 26 der 120 km/h schnellen zweiteiligen Triebwagen des Typs Talent (produziert im Bombardier-Werk Aachen) sind auf der euregiobahn unterwegs. Die vollklimatisierten Innenräume bieten 96 Sitzplätze (darunter 18 Klappsitze) sowie 110 Stehplätze je Triebwagen. Die Mehrzweckräume bieten ausreichend Platz für Räder oder Gepäck.

Brückenschlag zwischen StädteRegion Aachen und Kreis Düren

Peter Alsbach, Geschäftsführer der DB Regio NRW GmbH, lobt das »Erfolgskonzept euregiobahn. Das dichte Haltestellennetz, die gute Taktfrequenz und auch die intensive Vermarktung als eigenständiges Produkt sind die Erfolgsfaktoren für dieses Nahverkehrsangebot. Dies spüren auch die Kunden. Die Zufriedenheit, insbesondere in Puncto Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, ist überdurchschnittlich hoch.«

Wolfgang Spelthahn versteht die betriebliche Durchbindung der euregiobahn nach Düren »als Brückenschlag zwischen der StädteRegion Aachen und dem Kreis Düren. Die Verbindung ist insbesondere für Berufspendler, aber auch für Ausflügler in die Provinz Limburg interessant.«

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