29.09.2021

Moderne Bahnhöfe: Schöner ankommen in NRW

Achtung: Nachricht stammt aus dem Archiv

Bahnhöfe sind die Visitenkarten und die Eingangstore in unsere Städte und Gemeinden. (© AVV GmbH / Smilla Dankert)

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen und die Deutsche Bahn haben gemeinsame Ziele für attraktive Bahnhofsgebäude und Vorplätze vereinbart. Bahnhöfe sind wichtige Knotenpunkte für die Mobilitätswende, daher sollen die Gebäude mit neuem Leben gefüllt werden.

Ob bunte Fassade, einladender Bahnhofsvorplatz oder offener Quartierstreff im Bahnhofsgebäude – die Landesregierung NRW und die DB möchten, dass Bahn-Reisende in NRW schöner ankommen. Gemeinsam ermutigen die Landesregierung NRW und die DB gezielt Kommunen dazu, Räume und Flächen in und an Bahnhöfen zu verschönern oder neu zu nutzen. Zu diesem Zweck haben die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, Ina Scharrenbach, und der Vorstandsvorsitzender der für die Bahnhöfe zuständigen DB Station&Service AG, Bernd Koch, heute im Hauptbahnhof Witten einen Letter of Intent (LOI) unterzeichnet. Ziel ist es, durch attraktive Bahnhöfe, schöne Vorplätze und ein belebtes Umfeld mehr Menschen für den klimafreundlichen Bahn- und öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen und damit die Mobilitätswende voranzutreiben.

Wer freundlich empfangen wird, fühlt sich wohl. Das gilt auch beim Thema Mobilität. Bahnhöfe attraktiv zu gestalten, zu vernetzten und zu intelligenten Knotenpunkten zu entwickeln, ist ein wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende. Dies gelingt am besten in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen. Im Rahmen der deutschlandweit einzigartigen Partnerschaft der Landesregierung und der DB wendet sich das neue Förderangebot an Kommunen, deren Bahnhofsgebäude im Besitz der DB bleiben und Potential für Sanierung und neue Nutzung besitzen.

Die Landesregierung und die DB wollen gemeinsam mit den Kommunen neue Entwicklungsprojekte starten. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes stellt den Kommunen Zuschüsse für die Sanierung aus dem städtebaulichen Fördertopf zur Verfügung. Je nach Bedarf kann damit neue, soziale Infrastruktur am Bahnhof entstehen. Beispiele wären bürgernahe Dienstleistungen wie Bibliotheken, neue Grünanlagen oder individuell gestaltete Kinderspielplätze.

 

Als Ansprechpartner für Städte und Gemeinden steht die gemeinsame Tochtergesellschaft des Landes NRW und der DB, die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG), bereit. Sie unterstützt die Kommunen dabei, Verschönerungsmaßnahmen rund um Bahnhofsgebäude zu planen und umzusetzen.

BEG startet Gespräche mit 20 Kommunen

Die im LOI vereinbarte Förderung richtet sich an die Kommunen der 52 Bahnhöfe in NRW, die der DB gehören. In einem ersten Schritt nimmt die BEG Kontakt mit Vertreterinnen und Vertretern von 20 priorisierten Standorten auf. Unter anderem sind diese Bahnhofsgebäude überwiegend denkmalgeschützt, weisen Leerstände auf und liegen im Städtebaufördergebiet. Im AVV zählen dazu Aachen Hauptbahnhof und der Bahnhof in Düren.

Mehr als 100 neu genutzte Bahnhofsgebäude

In der Vergangenheit hatten das Land NRW und die DB seit Ende der 90er Jahre verschiedene Initiativen gestartet, um mit den Kommunen kooperativ eine neue Nutzung nicht mehr benötigter Bahnflächen zu erreichen. Dazu gehörte unter anderem die Vereinbarung sogenannter „Empfangsgebäudepakete“: Städte und Gemeinden konnten ihren Bahnhof erwerben oder einen Investor ihrer Wahl benennen. Bis 2013 haben mehr als 100 Gebäude in NRW neue Eigentümerinnen und Eigentümer gefunden. Fast drei Viertel der Objekte bieten nach der Sanierung wieder fahrgastorientierten Service wie Fahrkartenverkauf, Kiosk, Bäckerei oder öffentlich zugängliche Nutzungen im gastronomischen oder kulturellen Bereich.

Mit der „Bahnflächenoffensive Nordrhein-Westfalen“ wurden bis 2013 rund 17 Millionen Quadratmeter nicht mehr genutzter Bahnflächen einvernehmlich mit den Kommunen verkauft und beispielsweise für Gewerbe- und Infrastrukturprojekte entwickelt. 340 Kilometer Radwege sind auf stillgelegten Bahnflächen entstanden.