21.11.2016

Mehr Respekt, bitte! Verkehrsminister Michael Groschek ruft zu Achtsamkeit auf

Achtung: Nachricht stammt aus dem Archiv

Minister Groschek bei der Bahnfahrt
Verkehrsminister Michael Groschek ruft zu Achtsamkeit in Bussen und Bahnen auf.

Gegenseitige Achtung und ein respektvoller Umgang stehen im Fokus der „Woche des Respekts“, zu der die Landesregierung aufgerufen hatte.

In Bussen und Bahnen werden verstärkt  Angriffe und Pöbeleien auf das Zugpersonal wahrgenommen. Aus diesem Grund hat Verkehrsminister Michael Groschek einem Ticketprüfer in einem Regionalexpress bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Deswegen wirbt die Sicherheitskampagne von Busse & Bahnen NRW für mehr Zivilcourage unterwegs.

Auf der Fahrt im RE6 von Düsseldorf nach Duisburg hat sich der Minister persönlich ein Bild vom Arbeitsalltag eines Ticketprüfers gemacht: „Natürlich haben sich im Zug heute alle vorbildlich benommen. Aber das ist nicht immer so, wie mir der Ticketprüfer erklärte. Das Servicepersonal im ÖPNV werde immer öftter beschimpft und angepöbelt, manchmal sogar tätlich angegriffen. Diese Aggression gegenüber Menschen, die einem eigentlich helfen wollen, können wir nicht dulden“, so Groschek zum Hintergrund der Aktion. Sein Appell an alle Fahrgäste lautet: „Mehr Respekt bitte.“

Im Anschluss an die Fahrt im Regionalexpress nahm Minister Groschek an einer Talkrunde mit Verantwortlichen und dem Zugpersonal im Duisburger Hauptbahnhof teil. Dabei erläuterte Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR): „Auch wir stellen fest, dass der Ton gegenüber Zug- und Servicepersonal aggressiver wird. Es scheint sich hier tatsächlich ein allgemeiner, gesellschaftlicher Trend abzuzeichnen, der bedauerlicherweise durch häufigeres Ausfallend werden und Pöbeln bis hin zu körperlichen Attacken gekennzeichnet ist. Dieses Phänomen geht quer durch alle Gesellschaftsschichten“.

Dass es auch anders geht und es sehr wohl positive Tendenzen gibt, die dem entgegenwirken, zeigte das Beispiel von Lena-Sophia Nobbe. Die Abellio-Mitarbeiterin wurde 2016 zur „Eisenbahnerin mit Herz“ gekürt, weil sie nach Beschwerden von Fahrgästen eine Gruppe von Flüchtlingen kurzerhand in die erste Klasse umsetzte und damit ein eindeutiges Zeichen setzte. „Das ist ein Beispiel für Zivilcourage, von der ich mir wirklich mehr wünschen wüde“, lobte Groschek. „Aber in Notfällen braucht niemand gleich zum Superhelden zu mutieren. Es reicht manchmal aus, einfach die 110 zu wählen und so schnell Hilfe zu organisieren.“

Anschließend erläuterte Birgit Strecker vom Kompetenzcenter Marketing NRW, das Ziel der neuen Kampagne für mehr Zivilcourage: „Wir wollen die Menschen direkt ansprechen. Busse und Bahnen sollen sichere Räume sein, in denen sich jeder wohl fühlt. Respektloses Verhalten, welches die Sicherheit anderer Fahrgäste gefährdet, verdient keine Toleranz. Dazu kann jeder seinen Beitrag leisten – im Notfall kann jeder die 110 wählen und Hilfe organisieren.“