08.11.2016

„Du hast immer eine Wahl: 110!“

Achtung: Nachricht stammt aus dem Archiv

Das Kampagnenmotiv mit Shary Reeves, Britta Heidemann und Sabine Heinrich
Auch prominente starke Frauen wie Olympiasiegerin Britta Heidemann, TV- und Radiomoderatorin Sabine Heinrich und TV-Moderatorin Shary Reeves zeigen Flagge für mehr Zivilcourage im ÖPNV.

In Essen fällt der Startschuss für ÖPNV-Zivilcouragekampagne. Vom 14. bis 18. November findet landesweit die „Woche des Respekts“ mit Minister Groschek statt.

Die Sicherheit in Bussen und Bahnen beschäftigt die Akteure des Nahverkehrs in Nordrhein-Westfalen nicht erst seit den Vorgängen in der vergangenen Silvesternacht. Mit einer Aufklärungskampagne wenden sie sich in den kommenden Wochen direkt an die Fahrgäste, aber auch an das Fahr- und Servicepersonal. Im Fokus stehen der Aufruf zu mehr Zivilcourage im Sinne eines aufmerksamen Miteinanders, aber auch ganz konkrete Tipps für angemessene Verhaltensweisen in brenzligen Situationen. Der Startschuss fiel heute in Essen.

Respektloses Verhalten verdient keine Toleranz

Obwohl die Bahnhöfe und Fahrzeuge grundsätzlich sicher sind, gibt es immer mal wieder Situationen, in denen sich Fahrgäste – und vor allem Frauen – unwohl fühlen. Und auch das Verhalten anderer Fahrgäste kann Ursache dieses unguten Gefühls sein. Man denke etwa an Pöbeleien, denen vermehrt das Fahr- und Servicepersonal ausgesetzt ist. Die Akteure des nordrhein-westfälischen Nahverkehrs nehmen diese Sorgen sehr ernst. Neben dem verstärkten Einsatz von Personal und Videokameras möchten sie mit der Kampagne aufklären und die Fahrgäste dazu ermutigen, sich nicht verunsichern zu lassen. „Wir wollen die Menschen direkt ansprechen“, erklärt Birgit Strecker, stellvertretende Leiterin des KCM NRW. „Busse und Bahnen sollen sichere Räume sein, in denen sich jeder wohlfühlt. Respektloses Verhalten, das die Sicherheit anderer Fahrgäste gefährdet, verdient keine Toleranz. Dazu kann jeder seinen Beitrag leisten.“

Sechs Säulen der Sicherheit

Wie das ganz konkret geht, wird bereits zum Kampagnenstart am 8. November deutlich. Am Essener Hauptbahnhof erfahren Interessierte an einem Informationsstand – den sechs Säulen der Sicherheit – wie sie sich in kritischen Situationen richtig verhalten. Partner der Aktion sind neben der Gemeinschaftskampagne „Busse und Bahnen NRW“ die Polizei NRW sowie die muTiger-Stiftung. Essen ist nur der Auftakt. Ab dem 11. November stehen die Säulen für drei Tage in Oberhausen, ab dem 14. November in Bielefeld, ab dem 17. November in Duisburg und ab dem 21. November in Köln.

Damit nicht genug: Auch prominente starke Frauen wie Olympiasiegerin Britta Heidemann, TV- und Radiomoderatorin Sabine Heinrich und TV-Moderatorin Shary Reeves zeigen Flagge für mehr Zivilcourage im ÖPNV. Gemeinsam mit Polizeipräsidentinnen aus NRW verbreiten sie im Rahmen einer Plakatkampagne die Botschaft: „ So viel ist sicher. Du hast immer eine Wahl: 110! (765,1 KiB) “ Denn die Polizei empfiehlt, schon bei der Beobachtung von leichteren Straftaten im Nahverkehr wie etwa Vandalismus die Notrufnummer 110 zu wählen und Meldung zu erstatten.

„Was kann ich tun, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen?“

Die zentrale Plattform bildet die Kampagnenwebsite www.busse-und-bahnen.nrw.de/sicherheit. Interessierte finden hier zahlreiche Tipps und Angebote rund um das Thema „Was kann ich tun, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen?“. Zudem kann der Button im Internet als Bild heruntergeladen und als Profilbild in den sozialen Netzwerken genutzt werden.

Mehr Respekt bitte!

Mit der landesweiten „Woche des Respekts“ vom 14. bis 18. November steht dann im ÖPNV das Fahr- und Servicepersonal im Fokus. Jeden Tag machen die Angestellten der Verkehrsunternehmen einen anspruchsvollen Job mit täglich neuen Herausforderungen. Viele Fahrgäste honorieren das. Aber leider kommt es auch zunehmend zu Pöbeleien und Beschimpfungen bis hin zu Angriffen. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek wird am 18. November Zugpersonal begleiten und am Duisburger Hauptbahnhof mit Fahr- und Servicepersonal, Sicherheitsbeauftragten und Fahrgästen diskutieren. „Das Servicepersonal im ÖPNV wird immer öfter beschimpft und angepöbelt, manchmal sogar tätlich angegriffen. Diese Aggression gegenüber Menschen, die einem eigentlich helfen wollen, können wir nicht dulden“, so Groschek. „Während der 'Woche des Respekts' mache ich mir vom Arbeitsalltag der Zugbegleiter, Kontrolleure und des Servicepersonals selbst ein Bild. Und ich appelliere an alle Fahrgäste: Mehr Respekt bitte.“

Übrigens kann jeder zum Botschafter werden. So werden Aufkleber mit der Aufschrift „Respekt – immer ein netter Zug“ verteilt, den die Fahrgäste tragen können.