27.06.2013

Doppeltes Jubiläum im Rurtal - Bei der Rurtalbahn wird gefeiert!

Achtung: Nachricht stammt aus dem Archiv

Im Kreis Düren wird in diesem Jahr gleich doppelt gefeiert. Zum einen das Jubiläum des Unternehmens Rurtalbahn und zum anderen das 110jährige Jubiläum des Zugverkehrs auf der Strecke von Düren bis Heimbach.

Vor genau 20 Jahren, am 23. Mai 1993, ging die erste Rurtalbahn unter der Flagge der Dürener Kreisbahn (DKB) auf Jungfernfahrt. Im Vorfeld konnte zum ersten Mal in Deutschland die Übernahme einer Bundesbahnstrecke durch eine Gebietskörperschaft realisiert werden. Bis 1997 stiegen die Fahrgastzahlen aufgrund des neuen Betriebskonzepts, im Vergleich zum Betrieb durch die Deutsche Bundesbahn, um 500   % an. Im Juni 2002 wurde die Strecke Jülich – Linnich für den Personenverkehr ebenfalls wieder in Betrieb genommen.

110 Jahre Düren – Heimbach

Bereits im Jahre 1892 wurde der Personenverkehr bis Kreuzau durch die Preußischen Staatseisenbahnen aufgenommen. Weiter flussaufwärts ging es zunächst nur zu Fuß oder per Pferdefuhrwerk. Doch schon kurz nach der Eröffnung der Strecke bis Kreuzau forderten die im oberen Rurtal angesiedelten Industriebetriebe und auch der Eifelverein eine Verlängerung der Strecke nach Heimbach, welche 1896 vom Preußischen Abgeordnetenhaus genehmigt wurde. Der Weiterbau verzögerte sich jedoch erstmal um etliche Jahre. Erst im Jahre 1902 wurden die Arbeiten begonnen.

Am 1. August 1903 konnte zunächst der Abschnitt bis Blens in Betrieb genommen werden, da vor Heimbach größere Felsmassen abgesprengt werden mussten. Einen Monat später, am 1. September war es schließlich soweit – die ersten Züge rollten über die gesamte Strecke zwischen Düren und Heimbach. Die Eröffnung der Schienenstrecke wurde von der Bevölkerung wie auch von der ansässigen Industrie begeistert aufgenommen. Neben der Bedeutung als Gütertransportweg hatte die Strecke schon damals eine besondere Bedeutung für Erholungssuchende. Die Strecke verläuft von Düren über Kreuzau und Nideggen nach Heimbach parallel zur Rur durch die landschaftlich reizvolle Rureifel. Eine Weiterführung der Strecke wurde durch den Höhenzug des Kermeterwaldes verhindert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die von Gefechten stark zerstörte Strecke wieder aufgebaut und der Betrieb schnell wieder aufgenommen. Mit der wachsenden Motorisierung in Deutschland begann auch der Niedergang der Strecke. Bis zum Anfang der 90er Jahre wurde der Fahrplan immer weiter ausgedünnt, bis schließlich der Kreis Düren in Verhandlungen mit der Bundesbahn trat, um die Strecke zu übernehmen.

Übernahme durch den Kreis Düren

Für den symbolischen Preis von einer Mark übernahm schließlich die DKB im Juni 1992 als erste Eisenbahngesellschaft in Nordrhein-Westfalen von der damaligen Bundesbahn eine Eisenbahnstrecke. Damit war der Kreis Düren ein Vorreiter bei der Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs.

Anfangs wurden modernisierte Schienenbusse eingesetzt, welche 1995 durch moderne RegioSprinter ersetzt wurden. Durch die Einführung eines einheitlichen Taktfahrplans und dem behindertengerechten Ausbau und der Modernisierung aller Haltepunkte stiegen die Fahrgastzahlen schnell an. Durch die Modernisierung der Infrastruktur konnte auch die Fahrzeit verkürzt werden. Dauerte die Fahrt von Düren nach Heimbach 1993 noch etwa eine Stunde, erreichen die Züge inzwischen bereits nach 46 Minuten ihr Ziel.

Umwandlung in eigene Gesellschaft

Im Jahre 2003 stand die nächste Umwandlung vor der Tür: Die Abteilung Schiene der DKB wurde als eigenständige Gesellschaft Rurtalbahn GmbH ausgegliedert. Die Rurtalbahn ist seither offiziell vom Busunternehmen DKB getrennt.

Seitdem befindet sich die Gesellschaft auf stetigem Expansionskurs. So nahm die Rurtalbahn an weiteren Ausschreibungen teil und auch der Güterverkehr entwickelte sich in den vergangenen Jahren positiv weiter. Täglich werden verschiedene Firmen in der Region durch die Rurtalbahn bedient.

Für die Zukunft gerüstet

Der Heerlen-Heimbach-Express ist das Ergebnis einer gelungenen Kooperation zwischen dem AVV, der DB Regio sowie der Rurtalbahn. Ein durchgehender Zug von Heerlen bis Heimbach bringt bis heute unsere niederländischen Nachbarn in den Nationalpark Eifel. Testfahrten in 2003 hatten überwältigenden Erfolg, so dass seit 2004 von Ostern bis Oktober regelmäßig an Sonn- und Feiertagen Fahrten angeboten werden.

Zudem hat die Rurtalbahn vom Nahverkehr Rheinland den Zuschlag für den Weiterbetrieb des Streckenabschnitts von Düren bis Heimbach bis zum Jahr 2024 erhalten. Für diesen Streckenabschnitt konnten deshalb neue Triebfahrzeuge angeschafft werden. Die fünf neuen Regio-Shuttle verfügen über Klimaanlage und Toilette und bieten darüber noch weitere Annehmlichkeiten zur Verbesserung der Servicequalität.

Die bisher von der Rurtalbahn GmbH betriebenen insgesamt 90 km Streckennetz werden derzeit als aktuellstes Projekt der Rurtalbahn um einen 12,2 km langen Streckenabschnitt zwischen Heinsberg und Lindern erweitert, welcher im Herbst diesen Jahres in Betrieb gehen soll.

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