15.06.2007

Der Lückenschluss beginnt - Bauarbeiten für die euregiobahn-Neubaustrecke Weisweiler - Langerwehe starten

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Mit viel Prominenz fiel am Freitag, den 15.06.2007, der Startschuss der Bauarbeiten für einen weiteren wichtigen Baustein des euregiobahn-Netzes - die Neubaustrecke zwischen den Bahnhöfen in Weisweiler (heutige Endstation der Züge) und Langerwehe (an der Hauptstrecke Aachen - Köln).

An der bereits eingebauten Weiche kurz hinter der Station in Weisweiler, wo der neue Gleisstrang beginnen wird, schwang sich NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke im Beisein von Hans Körfer (stellv. Landrat des Kreises Aachen), der Eschweiler und Langerweher Bürgermeister, Rudi Bertram und Franz-Josef Löfgen, AVV-Geschäftsführer Hans Joachim Sistenich, EVS-Geschäftsführer Thomas Fürpeil und DB Regio NRW-Geschäftsführer Stefan Kühn persönlich auf den bereitstehenden Bagger, um das symbolische Startsignal zu geben.

Inbetriebnahme 2009

Die neue Bahnstrecke, die quer über die Felder zwischen Weisweiler und Langerwehe verläuft, wird eine Länge von rund vier Kilometern haben, inklusive einer Brücke über die B 264n und eines Tunnels kurz vor dem Langerweher Bahnhof. Dieser wird im Zuge der Maßnahmen ebenfalls ausgebaut. Auf der Nordseite entsteht ein zusätzliches Gleis für die euregiobahn und ein Verknüpfungspunkt für den regionalen Busverkehr, so dass eine optimale Umsteigesituation mit kurzen Wegen erreicht wird.

Läuft alles nach Plan, kann die Neubaustrecke im 1. Halbjahr 2009 in Betrieb genommen werden. Dann werden die Züge der euregiobahn über Weisweiler hinaus im 30-Minuten-Takt nach Langerwehe und stündlich weiter bis Düren fahren, mit Anschluss an die Züge der Rurtalbahn nach Jülich/Linnich und Heimbach sowie die S-Bahn in Richtung Köln.

»Positives Signal« für die Region

Hocherfreut zeigten sich alle Beteiligten, dass es nun mit den Bauarbeiten losgeht. Nach mehrmaligen Verzögerungen in den vergangenen Jahren, die auf die äußerst schwierige finanzielle Situation der öffentlichen Haushalte zurückzuführen waren, ist es gelungen, die Finanzierung für den »Lückenschluss« im regionalen Schienennetz zu stemmen.

Minister Oliver Wittke sprach von einem »positiven Signal für die Region«. Auch in finanziell schwierigen Zeiten halte das Land NRW an der Förderung wichtiger Projekte im regionalen Schienenverkehr fest. »Die euregiobahn gehört ausdrücklich dazu«, so Wittke.

»Als verkehrliches Rückgrat und bedeutenden Standortfaktor für die StädteRegion Aachen« bezeichnete der stellvertretende Landrat des Kreises Aachen, Hans Körfer, die euregiobahn. Der jetzt beginnende Lückenschluss zum benachbarten Kreis Düren sei dabei »ein strategischer Brückenschlag«, der die Region noch enger vernetze.

Auch die Eschweiler und Langerweher Bürgermeister, Rudi Bertram und Franz-Josef Löfgen, waren zufrieden: »Von der neuen Direktverbindung zwischen den beiden Städten profitieren alle«. Die beiden Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Aachen, Reimund Billmann und Axel Wirtz, hoben einen anderen Aspekt hervor: »Der Umstand, dass das Neubauprojekt von einem privaten, regionalen Infrastrukturunternehmen, der EVS, durchgeführt wird, ist in NRW einmalig.«

Für AVV-Geschäftsführer Hans Joachim Sistenich ist die neue Bahnstrecke in weiterer Hinsicht von Bedeutung. »Sie ermöglicht den Bypass der hochbelasteten Hauptstrecke Aachen - Köln, auf der sich Thalys, Regionalverkehr und Güterverkehre eine Trasse teilen« so Sistenich. »Dies ist allerdings erst ein infrastruktureller Baustein. Im Zuge des Ausbaus der Hauptbahnstrecke in den kommenden Jahren muss die Streckenkapazität erhöht werden, um den Ansprüchen der Verkehre gerecht zu werden.«

EVS-Geschäftsführer Thomas Fürpeil sieht sich derweil in den kommenden Monaten ganz konkreten Herauforderungen gegenüber: »Der komplette Neubau einer Strecke samt Brücke und Tunnel ist auch für uns etwas neues. Aber wir werden zeigen, dass wir diese Aufgabe ohne Probleme meistern können.« DB Regio NRW-Geschäftsführer Stefan Kühn freute sich über das zusätzliche Fahrgastpotenzial: »Wenn die neue Verbindung in Betrieb ist und die Züge bis Düren fahren, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die Zahl von 10.000 Fahrgästen pro Tag im euregiobahn-Netz überschreiten werden.«