Nachdem die Aufsichtsorgane von VRR und NVR ihre Beschlüsse bereits gefasst hatten, haben sich heute auch die Gremien des NWL dafür ausgesprochen, diese Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) mit der Durchführung der Verkehre auf den betreffenden Nahverkehrslinien zu beauftragen. Um einen Übergang der bisherigen Abellio-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter zu den nun ausgewählten EVU zu unterstützen, haben die Aufgabenträger zugesichert, dass die Regelungen der bestehenden Arbeitsverträge jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters von Abellio in NRW, inklusive Anrechnung von Überstunden- und Urlaubsansprüchen, weiterhin gelten werden.
Mit der Entscheidung der Gremien aller drei Aufgabenträger haben VRR, NWL und NVR einen wesentlichen Schritt hin zu einem geregelten Betriebsübergang gemacht. Nun sollen Gespräche mit den ausgewählten EVU zur konkreten Planung der Übergabe der Verkehre Anfang Februar 2022 folgen. Die Abellio Rail GmbH befindet sich derzeit in einem sogenannten regulären Schutzschirmhauptverfahren in Eigenverwaltung zur Sanierung und ist aufgrund einer Ende September mit den Aufgabenträgern abgeschlossenen Fortführungsvereinbarung verpflichtet, die Verkehre bis zum 31. Januar 2022 im bisherigen Umfang zu leisten.
Gemäß der nun gefassten Beschlüsse wird die Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn, DB Regio, die Netze S-Bahn Rhein-Ruhr (unter anderem S 2, S 3, S 9) und Ruhr-Sieg (RB 91, RB 46 und RE 16) übernehmen. National Express wird die Linien des Rhein-Ruhr-Express (RRX), RE 1 (Aachen – Hamm) und RE 11 (Düsseldorf – Kassel), betreiben. Das britisch-deutsche Unternehmen bedient bereits die RRX-Vorläufer-Linien RE 4 (Aachen – Dortmund), RE 5 (Wesel – Koblenz) und RE 6 (Flughafen Köln/Bonn – Minden). Vias Rail soll das Niederrheinnetz u.a. mit dem RE 19 (Düsseldorf – Arnheim/Bocholt) als grenzüberschreitendem Verkehr und der S 7 (Wuppertal – Solingen) übernehmen.