24.06.2021

Das Projekt Regio-Tram

Achtung: Nachricht stammt aus dem Archiv

Person klebt Memozettel an Whiteboard
Derzeit befindet sich die Stufe 2 der Machbarkeitsstudie zur Regio-Tram in Vorbereitung.

Verbindet die Regio-Tram in ein paar Jahren die Städte Baesweiler, Alsdorf und Würselen untereinander und mit dem Oberzentrum Aachen? Das wird in einer zweistufigen Machbarkeitsstudie untersucht, die derzeit in Arbeit ist. Die wichtigsten Fakten haben wir hier zusammengestellt.

Das Projekt Regio-Tram kurz erklärt

Die Ausgangssituation: Fast 70.000 Penderwege werden täglich zwischen den Nordkreiskommunen und der Stadt Aachen gezählt. Pkws und Busse stehen im Stau und das Bussystem ist überlastet.

Die Prognose: Die Pendlerzahlen steigen in Zukunft noch weiter an. Damit ist nicht nur die Kapazitätsgrenze auf der Straße erreicht, auch die Luftqualität verschlechtert sich noch mehr durch Feinstaubbelastung und hohe Stickstoffdioxid-Werte.

Die Idee: Eine Tram transportiert einen Großteil der Pendelnden von der Region in die Stadt und zurück – emissionsfrei, elektrisch betrieben und mit eigenem Schienenweg. Sie könnte auf diese Weise die Nordkreiskommunen Alsdorf, Würselen und Baesweiler besser an das Stadtzentrum von Aachen anbinden. Diese Idee brachte die „Initiative Aachen e.V.“ in die Öffentlichkeit.

Die Ziele: Das Stadtzentrum wäre durch die Straßenbahn schneller und direkter zu erreichen, die Fahrzeit könnte sich um bis zu 35 Prozent verkürzen. Neue Kapazitäten würden überfüllte Busse und Verspätungen vermeiden helfen.

Die Umwelt: Die Tram würde einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende leisten: Mehr Verkehr würde von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene verlagert werden. Das hätte positive Auswirkungen auf das Klima und würde  die Schadstoffbelastungen in der Luft reduzieren.

Der Projektstand: Die Idee der Initiative Aachen aufgreifend, hat der Aachener Verkehrsverbund im Februar 2020 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Externe Gutachter überprüfen nun, ob das Projekt technisch umsetzbar und volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in den FAQs zur Machbarkeitsstudie weiter unten auf dieser Seite.

Beteiligung: Wenn die Machbarkeitsstudie das Projekt für umsetzbar und sinnvoll bewertet, sollen Planungen in enger Abstimmung und mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erfolgen.

Fragen und Antworten zur Machbarkeitsstudie

Eine Machbarkeitsstudie prüft in einer ersten Stufe, ob ein geplantes Projekt technisch umsetzbar und volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Zum Abschluss der Machbarkeitsstudie wird ein Bericht verfasst. Dieser enthält die Ergebnisse der Untersuchungen und Empfehlungen für das weitere Vorgehen.

Die Machbarkeitsstudie wird nach europaweiter Ausschreibung durch eine Arbeitsgemeinschaft aus erfahrenen Experten erstellt. Den Auftrag dazu haben die TransportTechnologie-Consult Karlsruhe GmbH (TTK-Consult) und PTV Transport Consult GmbH (PTV) aus Karlsruhe erhalten.

  • Es ist eine zweistufige Machbarkeitsstudie vorgesehen.
  • In „Stufe 1“ werden zunächst die grundsätzliche Machbarkeit und Umsetzbarkeit des Projekts geprüft.
  • In „Stufe 2“ wird die technische und betriebliche Machbarkeit des Projekts detailliert untersucht.

  • Die Ergebnisse der Voranalyse der Machbarkeitsstudie („Stufe 1“) liegen vor.
  • Aktuell wurden mögliche Verläufe der Trassen im Stadtgebiet Aachen untersucht.

Die Bewertung der Ergebnisse erfolgt durch die beauftragten externen Gutachter.

Die Gutachter haben drei Szenarien geprüft:

  • Szenario 1: Schnellbus
    Ein Schnellbus-System mit eigener Infrastruktur. Der Bus verkehrt unabhängig vom restlichen Straßenverkehr auf einer eigenen Busspur.
  • Szenario 2: Regio-Tram Basis
    Eine schienengebundene Tram zwischen Aachen Bushof und Baesweiler über Merzbrück. Die Tram nutzt in Abschnitten die bereits vorhandene Infrastruktur (Ringbahnstrecke der euregiobahn).
  • Szenario 3: Regio-Tram Direkt
    Eine schienengebundene Regio-Tram mit eigener Trasse. Die Tram verkehrt auf der Achse Aachen – Würselen – Alsdorf – Baesweiler auf direktem Weg entlang der B 57 mit einem Ast von Würselen nach Merzbrück.

  • Die Gutachter empfehlen, nur das Szenario 3 weiterzuverfolgen.
    Die Begründung: Die anderen beiden Szenarien sind nicht wirtschaftlich und damit nicht förderfähig.
  • Das Schnellbus-System (Szenario 1) ist nicht leistungsfähig genug: Es kann nicht die nötige Anzahl an Fahrgästen transportieren.
  • Die Regio-Tram Basis (Szenario 2) ist durch den Umweg über Merzbrück nicht viel schneller als die vorhandenen Busse. Durch die Mitnutzung vorhandener Bahnstrecken können nur spezielle, hochpreisige Tramfahrzeuge verwendet werden. Eine eingleisige Streckenführung auf der euregiobahn führt zudem zu Trassenkonflikten.
  • Die Regio-Tram Direkt (Szenario 3) hat insgesamt den höchsten volkswirtschaftlichen Nutzen, muss aber optimiert werden.

Folgende Änderungen schlagen die Gutachter vor:

  • Eine Trasse durch die Aachener Innenstadt
    Die Regio-Tram soll nicht nur bis zum Bushof führen, sondern auch durch das Stadtgebiet von Aachen. In der aktuellen Stufe der Machbarkeitsstudie wurden mögliche Trassenverläufe im Detail untersucht.
  • Eine Verlängerung der Aachener Trasse
    Die Tramlinie muss lang genug sein, um möglichst viele Fahrgäste zu erreichen und möglichst viele Buslinien zu ersetzen.

  • Die ergänzenden Untersuchungen möglicher Trassenverläufe über den Bushof hinaus bilden die Grundlage für weitere Abstimmungen der Stadt Aachen.
  • Die Ergebnisse der „Stufe 1“ werden nach der Sommerpause in den Räten und Gremien der betroffenen Kommunen diskutiert.
  • Die „Stufe 2“ der Machbarkeitsstudie wird voraussichtlich im Herbst 2021 beauftragt. Nach Abschluss der „Stufe 2“ werden auch genauere Kostenschätzungen vorliegen.
  • Während „Stufe 2“ der Machbarkeitsstudie ist eine intensive Bürgerbeteiligung vorgesehen.
  • Alle weiteren Planungsphasen und Termine sind noch offen.

 

 

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